Arne Piepke
– Glaube,Sitte, Heimat –
Arne Piepke (*1991) ist in einem kleinen Dorf, umgeben von Hügeln und Bäumen, aufgewachsen. Seine Haltung zur Fotografie entstand aus seinem Drang zur Flucht und zu Erkundungen. Er beschäftigt sich mit sozialen Fragen und der Verbindung des Menschen mit der Geschichte und seiner Umwelt. Mit seinen Fotografien möchte Arne Piepke Themen ansprechen, die den Betrachter nachhaltig begleiten und ihn zu einer Auseinandersetzung mit damit verbundenen Herausforderungen ermutigen. Er ist Gründungsmitglied des Kollektivs DOCKS und absolviert derzeit ein Masterstudium der Fotografie in Dortmund. Er ist Finalist für den Wettbewerb 2020 der französischen Zeitschrift „6 mois“, die international die besten Fotojournalisten auszeichnet.
Von Mai bis September finden im Sauerland jährlich Schützenfeste statt. Drei Tage lang werden Schützenzüge durchs Dorf, religiöse Prozessionen sowie Tänze und Ehrungen abgehalten. Höhepunkt jedes Festes ist stets das Vogelschießen, mit dem der neue Schützenkönig ermittelt wird. Die Ursprünge dieser Vereine gehen auf den Zivilschutz im Mittelalter zurück und das Motto Glaube, Sitte, Heimat ist bis heute auf ihren Fahnen zu lesen. Bis auf wenige Ausnahmen haben die meisten der Schützenvereine und -bruderschaften strenge Statuten, nach denen Frauen keine Mitgliedschaft möglich ist und christlich-konservative Werte fest im Vereinsleben verankert sind. Die Gemeinschaft in kleinen Dörfern ist sehr eng und von einer starken Heimatverbundenheit geprägt, die vor allem durch diese Tradition und ihr regionales Brauchtum hochgehalten wird. Das eigene Aufwachsen in einem Dorf und der Besuch der örtlichen Schützenfeste von Kindesbeinen an haben mich über meine persönlichen Erfahrungen mit dieser Tradition nachdenken lassen. Seit 2015 habe ich 31 Feste besucht, um die zeitgenössische Auslebung dieser Tradition zu hinterfragen und ihre theatrale Dimension zu untersuchen
Website Arne Piepke