Charlotte Schmitz
– Take me to Jermany –
Charlotte Schmitz ist in der dänischen Minderheit Deutschlands aufgewachsen und studierte Dokumentarfotografie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hannover. Ihre Arbeiten wurden in deutschen und internationalen Printmedien veröffentlicht, unter anderem im Spiegel, der Washington Post und der Geo. Mit Einzelausstellungen war sie in den USA, der Türkei, Österreich und Japan zu Gast. Das British Journal of Photography wählte Charlotte Schmitz zu seinen „Ones to Watch“ 2019 und mit ihrem Werk „La Puente“ ist sie erste Preisträgerin des FotoEvidence W Award. Charlotte Schmitz spricht sechs Sprachen und lebt aktuell in Berlin. „
Von 2015 bis 2016 ist die Polaroid-Serie Take me to Jermany entstanden. Diesen Satz habe ich häufig gehört, als ich auf Lesbos, an der Grenze zur Türkei, fotografiert habe. Das Fotoprojekt thematisiert die gefährliche Reise von Asylbewerbern in Europa. Ihre Geschichten, an denen sie uns mittels handschriftlicher Erzählungen teilhaben lassen, offenbaren eine tiefe Menschlichkeit, in der wir uns selbst wiederfinden können. Viele von ihnen haben über ihre Kämpfe, ihre Einsamkeit und ihre Verzweiflung geschrieben. Mit dem Konzept der Willkommenskultur hatte Deutschland bei der Bewältigung der humanitären Flüchtlingskrise 2015 eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union eingenommen. Diese positive Einstellung war jedoch nicht von Dauer. Die erneut steigende Präsenz des Populismus in Deutschland, in Europa und in den Vereinigten Staaten hat eine erschreckend rasante Zunahme von Fremdenfeindlichkeit zur Folge. Absicht hinter meiner Arbeit ist es daher, dem Betrachter eine tiefergehende und differenziertere Beziehung zu den Migranten zu ermöglichen, die dank der Polaroid-Aufnahmen und ihren handschriftlichen Erzählungen zu Co-Autoren ihrer eigenen Porträts warden.”
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