Sophie Kirchner
– Begrüssungsgeld –
Sophie Kirchner (*1984) wurde in Ost-Berlin geboren.
Als freiberufliche Fotografin versucht sie, soziale Probleme zu dokumentieren und Tabu-Themen zu erforschen. Fotografie studierte sie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie am Maryland Institute College of Art Baltimore (USA). Ihre Arbeiten sind Teil der Dauerausstellung im Museum of Contemporary Art Chicago.
Die Bilder vom Fall der Berliner Mauer sind tief im kollektiven Gedächtnis der deutschen Gesellschaft verankert. Auch dreißig Jahre später werfen sie für Sophie Kirchner noch immer Fragen auf. Fragen über die persönlichen Erfahrungen und Gefühle der Ostdeutschen zu jener Zeit. Fragen über ihre eigene Herkunft und über die Diskrepanz zwischen ihren eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen der anderen Ostdeutschen am Tag des Mauerfalls. Das Begrüßungsgeld betrug 100 Deutsche Mark und war ein Geschenk der Bundesrepublik Deutschland an die Ostdeutschen. Heute sind die mit diesem Geld gekauften Gegenstände zu autobiographischen Symbolen geworden. Die Betrachtung der Gegenstände ermöglicht es den Ostdeutschen auch dreißig Jahren danach, ein inneres Gleichgewicht zu finden und die letzten drei Jahrzehnte in ihre persönliche Biographie einzubetten. Außerdem eröffnet es einen Dialog zwischen den Ost- und Westdeutschen: Die Aufarbeitung dieses Zeitpunktes in der Geschichte und das Wachrufen ihrer jeweiligen Erinnerungen trägt zu einem besseren gegenseitigen Verständnis bei.
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