Stephanie Steinkopf
– Manhattan – Strasse der Jungend –
Stephanie Steinkopf (*1978) lebt und arbeitet in Berlin. Sie widmet sich politischen und sozialen Konflikten, denen das Individuum ausgesetzt ist. Dabei dringt sie tief in das Alltagsleben und in die Gefühlswelten der Menschen ein. Dieses Zeugnis eines realen Lebens wird sukzessive mit fiktiven Situationen kombiniert. Auf diese Weise erschafft Stephanie Steinkopf subtile Zweideutigkeiten, die den Betrachter herausfordern, gewisse Benachteiligungen und Vorurteile unserer heutigen Gesellschaft zu erkennen und zu hinterfragen. Ihre Arbeiten verhandeln das Verhältnis zwischen Armut, Exklusion und sozialer Gerechtigkeit.
Nach einem Magisterstudium der Musikethnologie, Neuerer Geschichte und Lateinamerikanistik, studierte. Stephanie Steinkopf in Berlin an der OSTKREUZSCHULE für Fotografie, um anschließend die Meisterklasse unter Ute Mahler und Robert Lyons zu besuchen. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet: unter anderem mit dem ersten Platz beim Vattenfall Fotopreis 2012 und dem European Photo Exhibition Award 2013 sowie dem Lotto Brandenburg Kunstpreis Fotografie.
Ihre Arbeit wurde bei Ausstellungen in ganz Europa, Mexiko und in den Vereinigten Staaten gezeigt.
Sie ist Mitglied der Agentur OSTKREUZ und der Deutschen Fotografischen Akademie.
Manhattan liegt in Brandenburg. Mitten im Grünen, umgeben von Idylle und nur eine Autostunde von Berlin entfernt. Manhattan, so nennen die Bewohner im Oderbruch die zwei Plattenbauten seit Jahren. Manhattan ist Abbild wirtschaftlicher Verwirklichung und zugleich ein Ort des Scheiterns. Seit der Wende 1989 ist hier strukturell nahezu alles zugrunde gegangen. Niemand zieht mehr hin. Wer kann, zieht weg. Fast jeder Einheimische lebte einst in Manhattan. Heute sind von 40 Wohnungen nur noch 12 bewohnt. Ein Block steht leer. Die Fotografien zeigen eine allgemeine Entwicklung gesellschaftlicher Spaltung, die kein rein ostdeutsches Phänomen ist, in vielen ländlichen Regionen Ostdeutschlands heute aber besonders sichtbar wird.